In dem Lehrgang Schweißkonstrukteur nach Richtlinie DVS 1181 werden die Teilnehmer in dem ersten Modul Grundlehrgang mit dem Basiswissen der Schweißkonstruktion vertraut gemacht. Darauf bauend wird je nach Branche das geeignete Basiswissen in 4 weiteren Aufbaulehrgängen vertieft:
G1: Grundlehrgang - Kombination aus Fern- und Präsenzlehrgang
A1. Schweißgerechtes Konstruieren von zyklisch beanspruchten Konstruktionen im Stahlbau
A2. Schweißgerechtes Konstruieren von Baukonstruktionen aus Aluminium und Aluminiumlegierungen
A3. Schweißgerechtes Konstruieren von Druckgeräten
A4. Schweißgerechtes Konstruieren im Maschinenbau
Das Konstruieren geschweißter Bauteile erfordert von den daran Beteiligten ein breites Grundlagenwissen, welches neben den Grundsätzen der Konstruktionslehre auch Kenntnisse über schweißgerechte Gestaltung, Nahtformen und Festigkeitseigenschaften der Schweißnähte einschließt. Darüber hinaus müssen Kenntnisse über das Verhalten der eingesetzten Werkstoffe beim Schweißen und die in der Fertigung eingesetzten Schweißprozesse vorhanden sein. Nicht zuletzt sind Erfahrungen in dem jeweiligen Fertigungsbereich für die Entwicklung und Konstruktion geschweißter Bauteile von großer Bedeutung.
Zusammenfassend lassen sich die Qualifikationsanforderungen für den Einsatz von Personal in der Entwicklung und Konstruktion geschweißter Bauteile wie folgt zusammenfassen:
Obwohl man heute weiß, dass in der Entwicklung und Konstruktion - und hier speziell auch in der Entwicklung und Konstruktion geschweißter Bauteile - mehr Ursachen für Fehler und damit ein mögliches Versagen liegen, als in allen anderen Phasen des Produktionsablaufs, werden Maßnahmen zur Vorbeugung gegen solche Fehler in vielen Unternehmen noch weitgehend vernachlässigt. Begriffe wie Designlenkung, Design- und Entwicklungsplanung, Designvorgaben, Design-Review, Designverifizierung und Designvalidierung, die in der ISO 9001 genannt werden, spielen in den Konstruktions- und Entwicklungsabteilungen vieler Betriebe und Unternehmen noch eine untergeordnete Rolle.
Die Weiterbildung zum DVS Schweißkonstrukteur führt zu einer gefragten zusätzlichen Qualifikation für staatlich geprüfte Techniker und Ingenieure u. a. der Fachrichtungen Bau, Maschinenbau, Maschinentechnik, Werkstofftechnik, Mechatronik Karosserie- und Fahrzeugtechnik und Umwelttechnik.
In der Weiterbildung steht die Vermittlung praxisbezogener Kenntnisse aus den Gebieten Schweißverfahren und -geräte, Werkstoffe und ihr Verhalten beim Schweißen, Konstruktion und Gestaltung sowie Fertigung und Anwendungstechnik im Vordergrund. Der Lehrgangsteilnehmer/die Teilnehmerin erarbeitet sich Schlüsselqualifikationen, die es ihm/ihr ermöglichen geschweißte Produkte zu entwerfen und zu entwickeln.
Der Abschluss als DVS Schweißkonstrukteur ist eine sinnvolle Ergänzung zur Techniker- bzw. Ingenieurausbildung, da Schweißkonstrukteure über weitergehende Kenntnisse bei der Entwicklung geschweißter Produkte und Komponenten verfügen. In den obengenannten Bereichen gibt es einen ständig zunehmenden Bedarf an qualifiziertem Personal.